Land Art Festival Grindelwald

Ganzer Sommer

Das Land Art Festival ist ein traditionsreicher Anlass, welcher bereits von 1999 bis 2018 in
Grindelwald stattgefunden hat. Seit 2023 wird der Anlass durch Grindelwald Tourismus organisiert.

 

Datum 16.- 21. Juni 2025
Veranstaltungsort Oberhalb der Gletscherschlucht
Entritt Kostenlos
Thema Im Vorfeld wird kein Thema
definiert – die Werke entstehen spontan unter Einbezug der natürlichen Bedingungen dieser rohen
Bergwelt. Gearbeitet wird mit einfachem Werkzeug und verbaut werden ausschliesslich Hilfsmittel,
welche im Laufe der Zeit wieder mit der Natur verschmelzen.

Fotos: Marianne Scheitlin-Pfeiffer

Künstlerinnen und Künstler 2024

Neun verschiedene Künstlerteams kreierten während der Land Art-Woche ganz unterschiedliche Werke. Erfahre hier mehr über deren Geschichten.

Inge Lager und Brigitta Backhaus | DE
Inge Lager und Brigitta Backhaus

Brigitta Backhaus (*1960) wohnhaft in Gummersbach/Deutschland, Studium Kunst/Germanistik Uni Siegen.

In meiner künstlerischen Tätigkeit nutze ich pflanzliches Material jeglicher Art als Werkstoff wie Zweige,“Unkraut“stängel, Wurzeln … Es entstehen Objekte, die an Gefäße, Nester, Kokons erinnern, aber auch freie Formen und Installationen. Neugierig auf die Eigenschaften des pflanzlichen Materials erkunde ich, wie ich es verarbeiten darf, wie ich ihm gerecht werde.

Als Ausgleich zu meinem Alltag entstehen seit 2015 Landart Installationen in der Natur aus allem, womit die Natur mich beschenkt. Nach ihrer Fertigstellung verbleiben diese Werke vor Ort und gehen in den natürlichen Kreislauf der Natur über.

 

Als ursprüngliche Landschaftsgärtnerin hat Inge Lager (*1974) schon früh ihre Leidenschaft für das kreative Gestalten in und mit der Natur entdeckt. Bei ihrer darauffolgenden Tätigkeit in der Waldpädagogik ist sie erstmalig auf Landart gestoßen. Mittlerweile widmet sie sich hauptsächlich dem künstlerischen Arbeiten mit Naturmaterial. Es entstehen organische und skulpturelle Formen, die von der Natur inspiriert sind.

Zur Webseite von Brigitta Bachhaus: www.brigittabackhaus-nurnatur.de
Zur Webseite von Inge Lager: www.intotheweave.de

Daniella Rubinovitz und Carla Rump | NL
Daniella Rubinovitz und Carla Rump

Carla Rump wurde in Hilversum in den Niederlanden geboren. Die in Amsterdam lebende Künstlerin arbeitet mit Holz, Stein und Bronze, um überlebensgroße Skulpturen zu schaffen, die das alltägliche Leben mit der natürlichen Welt verbinden. Ihre Skulpturen sind oft für die Interaktion mit der Öffentlichkeit gedacht. Ihre Bildsprache umfasst positiven und negativen Raum, Verbindung zur Umwelt, Wege und Bewegung mit Figuration.

Nichts verschwindet, aber alles wandelt sich von einer Sache zur anderen. Es gibt zyklische Prozesse, die ich überall um mich herum erlebe. Diese Erfahrung spiegelt sich nicht nur in meiner Arbeit wider, in der ich diese Übertragungen festhalte, sondern auch in der Schaffung meiner Kunst. In meinem Atelier gibt es einen ständigen Kreislauf von Schöpfung und Zerstörung. Dort bin ich sozusagen in meinem eigenen Dschungel. Skulptur machen ist Magie. Das ist meine Sprache, sich die Welt um uns herum vorzustellen, ist etwas ganz Besonderes. Der Mensch in all seinen Eigenschaften reizt mich. Es gibt so viele parallele Leben. Wir sind alle miteinander verbunden und spiegeln uns gegenseitig und die Umwelt.

 

Daniella Rubinovitz wurde in Rotterdam in den Niederlanden geboren. Sie ist eine in Amsterdam lebende Künstlerin (Bachelor of Fine Arts | Tufts University, Boston USA| Kurs für expressive Kunst, Atelier Molenpad, Amsterdam, NL), die mit Stahl, Holz und Bronze arbeitet, um überlebensgroße Skulpturen zu schaffen, die den Alltag mit der natürlichen Welt verbinden. Ihre Skulpturen sind oft für die Interaktion mit der Öffentlichkeit bestimmt. Ihre Bildsprache umfasst positiven und negativen Raum, Verbindung zur Umwelt, Wege und Bewegung mit Figuration.

Tiefe Gefühle, die durch kunsttherapeutische Techniken (Bachelor of Arts Therapy | College Leiden, NL & Light and darkness training, Emerald Foundation | Den Haag, NL) erreicht werden, verbinden sich mit einem Ort des Verständnisses. Sie nutzt Humor und Witz, um Kunst zugänglich zu machen. Ihre Arbeit strebt nach öffentlicher Interaktion durch die Kunst.

 

Zur Webseite von Carla Rump:
www.carlarump.com

Zur Webseite von Daniella Rubinovitz:
www.daniellarubinovitz.com

 

Claudia Morgenthaler | CH
Claudia Morgenthaler

Claudia Morgenthaler (*1985) wuchs in einem kleinen Bauerndorf auf und wusste früh, dass sie den Beruf der Floristin erlernen möchte. Nach der Lehre folgten der eidgenössische Fachausweis und das Meisterdiplom. Ihren Stil beschreibt sie als naturbezogen und intuitiv. Nebst ihrer beruflichen Tätigkeit als Floristin und Terrassengestalterin betreibt sie ihr eigenes Blumenfeld in Alchenstorf BE und gestaltet mit diesen Schnittblumen kreative Werke, welche aufgrund der Saisonalität laufend ändern.


Elparo - Matthieu Parot und Julien Magis | FR
Matthieu Parot und Julien Magis

Die von und für den Raum geschaffenen Werke von elparo sind Teil eines globalen Prozesses bildhauerischer Experimente aus natürlichen und recycelten Materialien, die meist von dem Ort stammen, an dem sie entstehen. elparo entspricht der Idee eines gemeinsamen Schaffens, des Teilens, der Entdeckung eines Ortes und der Menschen, die dort leben. elparo ist einfach die Summe mehrerer unabhängiger und einzigartiger Projekte, eine Entdeckung der Welt, die eine flüchtige Spur hinterlässt.

Die Geschichte von elparo begann vor zwanzig Jahren in der Nähe von Paris. Dort begann eine Gruppe Jugendlicher, ein kostenloses, für alle zugängliches Festival zu planen und zu verwirklichen, das ausschließlich aus den Materialien gebaut werden sollte, die sie nachts auf dem Sperrmüll gesammelt hatten.

Das war nur der Anfang, schnell vervielfachten sich die Aufrufe zu anderen Veranstaltungen, um diese monumentalen Skulpturen aus recyceltem Holz zu schaffen.

Wie alle künstlerischen Aktionen, die dazu bestimmt sind, sich weiterzuentwickeln, wurden diese Skulpturen nach und nach auf Festivals, Kunstpfaden und öffentlichen Plätzen in der ganzen Welt aufgestellt, in der Hoffnung, dass diese künstlerische Reise nicht aufhören wird.

Heidi Bernet und Erwin Bernhard | CH
Heidi Bernet und Erwin Bernhard

Heidi Bernet (*1986, CH) hat in Gstaad ihre Ausbildung zur Floristin absolviert. Ihre Liebe zur Natur brachte sie zurück nach Grindelwald, wo sie erfolgreich während 10 Jahren ein Blumengeschäft führte. Die Kunst einer Floristin besteht darin, aus nichts ein Kunstwerk zu zaubern. Die Liebe zu den Blumen führte sie zur Landart. Aktuell stehen zwei Kinder in ihrem Lebenszentrum, die Leidenschaft zur Natur ist geblieben.
Erwin Bernhard (*1963, CH) ist Baumschulist und verwandelt als selbständiger Gartengestalter mit seinem kleinen Team seit 30 Jahren bestehende und neue Gärten in grüne Oasen. Sein landwirtschaftlicher Betrieb mit Wald wurde durch seine Leidenschaft für die Fauna und Flora zu einem Kleinod und einem Refugium für Vögel und Amphibien.

Als erfolgreiches Team haben Heidi Bernet und Erwin Bernhard an verschiedenen Landart-Festivals in der Schweiz und im Ausland teilgenommen, unter anderem in Grindelwald und Montreal.

Francesco Lucatelli | IT
Francesco Lucatelli

Francesco Lucatelli -aka Molby- wurde 1977 in Carpineto Romano, Italien, geboren. Ende der 90er Jahre besuchte er einen Kurs für Steinmetz-Ornamentik, nachdem er 2 Jahre lang die Academy of Fine Arts in Rom besucht hatte, wo er seine anatomischen Studien und das freie Zeichnen des Aktes vertiefte.
Eine wertvolle Erfahrung, bei der er sakrale Proportionen auf Skulpturen und anatomische Module anzuwenden beginnt.
Während 2018-2019-2023 sammelte er Erfahrungen im südlichen Afrika der Sahara, wo er Techniken des Lehmkochens und der Verarbeitung von Materialien, die direkt in der Natur. Zwischen 2020-2024 nimmt er an verschiedenen Kunstwettbewerben teil und stellt Land-Art-Installationen, in der Schweiz in der Nähe von Lugano 2021-2023. Im Jahr 2021 arbeitet er arbeitet er mit der Behörde des Regionalparks Sirente-Velino an einem Projekt zusammen, bei dem er drei skulpturale Installationen für die Gemeinde Ovindoli schafft. 2023 wurde er für die künstlerische Residenz Ledro LandArt ausgewählt, er schuf die Oper Wood Spirit,  ebenfalls 2023 schuf er Rinascita im Pinienwaldpark von Cavareno, Val di Non, Trentino.


Akunzo - Karola Pezarro und Aris de Bakker | NL
Karola Pezarro und Aris de Bakker

AKUNZO Das Werk von Akunzo besteht aus ephemeren, ortsspezifischen Projekten. Jedes Projekt ist stark auf den Ort und die Umwelt als Ganzes bezogen. Die Projekte sind eine Reflexion über einen Ort oder die Geschichte eines Ortes und befassen sich oft mit Sorgen über die Zukunft des Planeten. Akunzo arbeitet direkt vor Ort und verwendet oft natürliche Materialien aus der Umgebung wie Äste oder Erde. Manchmal werden unnatürliche Elemente, die mit dem Thema des Werks zu tun haben, hinzugefügt. Die Kombination von Ort und Kunstwerk ist für Akunzo. Sie verstärken sich gegenseitig und bilden zusammen das Projekt. Diese Verbindung zwischen dem Ort und dem, was an diesem Ort gemacht wird, darum geht es. Der Betrachter Betrachter erfährt das Projekt als Ganzes, wodurch möglicherweise eine neue Sichtweise, eine neue Bedeutung oder Bewusstsein.

Mark Antony und Rebecca Ford | GB
Mark Antony und Rebecca Ford

Mark und Rebecca Ford weben Zeichnungen mit gefundenen und gewachsenen Naturmaterialien im Bereich der Umweltkunstinstallation. Im Jahr 2004 gründeten sie Two Circles Design, eine Arbeitsgemeinschaft, die monumentale gewebte Umgebungen für den öffentlichen und privaten Sektor herstellt.

Diese surrealen Installationen und mehrdeutigen Skulpturen umfassen ein breites Spektrum an traditionellen Fertigkeiten und Praktiken. Die gewebten Kunstwerke stehen in direktem Zusammenhang mit der Umwelt als semi permanente Skulpturen, die auf Samen und Pflanzenformen und dem Potenzial aller Dinge basieren. Beide teilen ein starkes Interesse an der Archäologie, der Geografie und den Geheimnissen der natürlichen Welt, wobei sie auf alte Traditionen und Techniken des Weidenhandwerks und der Waldbewirtschaftung zurückgreifen.

Zur Webseite:
www.twocircledesign.co.uk

Michael Engele and Waltraud Ohrwalder | AT
Michael Engele and Waltraud Ohrwalder

Der pensionierte Kunstlehrer, Permakultur-Experte und Lehmbackofenbauer Michael Engele (*1956) nimmt zusammen mit Waltraud Ohrwalder (1948*) am diesjährigen Land Art Festival Grindelwald teil. Gemeinsam werden sie aus losen, herumliegenden und im Bachbett gefundenen Steinen selbsttragende Steinbögen schaffen. Steinbögen sind temporäre Interventionen, entziehen sich einer musealen Nutzung, sind sehr fragil und dem Verfall ausgesetzt.

Onongua und Ulziibat Enkhtur | MNG
Onongua und Ulziibat Enkhtur

Ulziibat Enkhtur ist eine mongolische freischaffende Performance-Künstlerin, die in der Schweiz lebt.Ihre Arbeitsbereiche sind Improvisation, zeitgenössischer Tanz, traditioneller mongolischer Tanz, Gesang, Performance, visuelle Kunst, Schreiben, Geschichtenerzählen mit Publikumsbeteiligung und Installationen.Sie ist auch Mitglied der Neg-Uudel Mongolian Performance Art Group. Sie initiierte das „Essence Performance Art Project“, das sich aus schweizerischen und mongolischen Künstlern zusammensetzt, die mit Begeisterung an entlegene Orte reisen, vor Ort ein Konzept entwickeln und aufführen.

Susana Malagon und Enrique Carro | ESP
Susana Malagon und Enrique Carro

Susana Malagón (*1982) studierte Bildende Kunst an der Universität von Barcelona und absolvierte ihre Ausbildung in Athen, Granada und Peru. Sie bezeichnet sich selbst als eine multidisziplinäre Künstlerin. Sie verwendet verschiedene Techniken, um ihre Werke zu entwickeln. Das Ziel ihrer Arbeit ist es, beim Betrachter eine Frage zu wecken, eine Empfindung hervorzurufen oder ihn an einen anderen Ort zu versetzen. Sie wird von ihrem Mann Enrique Carro unterstützt.

Susanne Ruoff und Lothar Zimmermann | DE
Susanne Ruoff und Lothar Zimmermann

SUSANNE RUOFF

1959           geboren in Köln
1978-1982  Buchhändlerin
1981-1986  Studium der Malerei an der Hochschule der Künste, Berlin
1986           Meisterschülerin bei Prof. Bachmann
1986-1987  Studium am Hertfordshire College of Art and Design, St. Albans, GB
1989-1990  Arbeitsaufenthalt in Caracas, Venezuela
seit 1989    Einzel- und Gruppenausstellungen
seit 1995    Teilnahme internationalen Bildhauersymposien in Dänemark, Polen,                                                  Schweiz, Frankreich, Spanien, Holland, Island, Estland,  Süd-Korea, Taiwan, Japan, USA und Deutschland

seit 2004 Zusammenarbeit mit LOTHAR ZIMMERMANN

Zur Webseite von Susanne Ruoff
www.susanne-ruoff.de

Installationen 2024

«Pebbles» | Inge Lager und Brigitta Backhaus | DE

Inspiriert durch den besonderen Ort, die Lütschine im Hintergrund und die Steine und Felsbrocken entlang des Weges wuchs im Schaffensprozess die Idee, aus den vor Ort gefundenen Fichtenzweigen «Steine» zwischen Steinen entstehen zu lassen. Als Hilfsmittel diente uns lediglich eine Rosenschere, um die Zweige zurecht zu schneiden. Die fünf «Pebbles», die aus den miteinander verflochtenen und ineinander verwundenen Zweigen entstanden sind, wirkten trotz ihrer teilweise beachtlichen Grösse filigran, was im Kontrast zu den Steinbrocken steht, zwischen denen sie ihren Platz gefunden haben.

«You better talk before» | Helena Brunner und Merhawi | CH

Natural Collagen
Das Objekt stellt zwei verbrannte Kriegsstädte sowie zwei grosse Figuren dar und symbolisiert die Wichtigkeit des gemeinsamen Austauschs: «You better talk before».
Mit meiner Kunst möchte ich zum Ausdruck bringen, wie sich die Natur bis zum Verrottungsprozess in der Kunst fortsetzen kann.

«leicht und schwerelos» | Claudia Morgenthaler und Claudia Rohn | CH

Wünschen wir uns nicht alle, leicht und schwerelos durchs Leben gehen zu können? Vielleicht nicht ständig aber doch von Zeit zu Zeit?

Genauso schweben unsere Waldwesen «leicht & schwerelos» über die Lichtung. Sie laden ein zum Verweilen, Entdecken und Mitschweben in Leichtigkeit.

"Tanz um Dein Leben" | Reinhard Böhme und Mary Hardy | DE

Elfen und Feen tanzen gerne bei Dämmerung an geheimen Orten in der unberührten Natur. Doch die Orte, wo sie dies ungeniert und unbeobachtet tun können, werden immer seltener. Eine neue, junge Generation dieser zauberhaften Naturwesen legt nun ihre Schüchternheit ab und wagt den Schritt in die Öffentlichkeit. Speziell für «LandArt Grindelwald» haben sie einen Tanz einstudiert, mit dem sie auf den Schutz der Natur und die Belange aller Naturwesen aufmerksam machen möchten. Die meisten noch im Schutze eines «Nests», dass wir ihnen als Bühne bereitet haben. Doch einige Nestflüchter trauen sich auch schon weiter heraus, um den verloren gegangenen Kontakt mit den Menschen wieder aufzunehmen.

«Party im Wald» | Heidi Bernet und Erwin Bernhard | CH
«Der freie, sich selbsttragende Steinbogen» | Michael Engele und Waltraud Ohrwalder | AT

In einem sensiblen Verdichtungsprozess werden Findlinge in eine grazile Form der selbsttragenden Überspannung gebracht. Das grazile Ausbalancieren dieser Steine braucht viel manuelles Gespür. Indem jeder Stein permanent dem Erdmittelpunkt zufallen möchte, entsteht ein sich ausgleichendes Kräfteverhältnis, das eine gewisse Stabilität und Festigkeit darstellt.

Aus zwei Steinmännchen wird ein Steinweibchen. Sich begegnen und zuneigen, weil man sich mag, trifft man sich. Sich berühren, sich anlehnen, sich stützen und stärken im gemeinsamen Neuen. Brücke und Leerraum gleichzeitig. Das Fehlende und das zu Erwartende in Balance. Fülle und Bereicherung sind Raum durch Zusammenhalt. Stein und Stein.

Nähe und Ferne. Reden und Schweigen. Augenblick und Ewigkeit. Gestern und Morgen. Schicksal und Machsal. Wurzel und Flügel. Körper und Seele. Stille und Lärm. Stein und Stein.

«Conexiones neuronales» | Susana Malagón und Georgina Queralt | ESP

Das Aufkommen der sozialen Netzwerke und die Verbreitung der Informationskanäle haben dazu geführt, dass es immer schwieriger wird, Räume für sich selbst zu schaffen. «Conexiones neuronales» lädt den Betrachter ein, in die Natur zurückzukehren, um das Denken zu aktivieren. Auf diese Weise entsteht ein Dialog zwischen dem Betrachter und dem Werk, dem Werk und der Landschaft und schließlich zwischen der Landschaft und dem Betrachter, fernab vom Lärm und nahe der Stille.

«Root talk» | Yvonne Christen Vágner und Jan Vágner | CH

Mooswurzeln, die aus den Waldboden wachsen.
Die Bäume kommunizieren untereinander durch die Mykorrhiza – die Symbiose aus Pilzgeflecht und Baumwurzel, die den Bäumen erlaubt, sich untereinander auszutauschen. Welche Informationen teilen sie miteinander? Im Wald gefundene moosige Äste auf dem Boden zu einem Wurzelgespräch eingegraben.

«Horizont» | Andreas Spitteler und Alexia Chang-Wailing | FR

Horizont als erfassbarer, sichtbarer Rand unserer direkten Umwelt. Zum Horizont hin erstreckt sich die Landschaft. Vom Horizont her schüttet sich die Umwelt aus, fliesst um mich, durch mich.
Die Arbeit knüpft an das letztjährige Thema an und führt es weiter. Es interessiert sich für das Erkennen und die Erfahrung unserer Umwelt, den Raum in dem wir integriert sind, die Gleichzeitigkeit vor und jenseits des Horizonts.
Das Verhältnis zu unserer Umwelt im Allgemeinen steht im Zentrum meiner Arbeiten. Es ist wichtig eine Beziehung zu dieser Umgebung, diesem Umfeld, dieser Landschaft zu schaffen, weil wir damit in einem stetigen Austausch sind ; Fluss und Rückfluss.


Installationen 2023

«WWW» We Were Whole | Martijn Smits | NL

Einst, vor nicht allzu langer Zeit, als das Internet nur ein Wort war und Smartphones sowie soziale Medien noch nicht erfunden waren, kommunizierten wir auf eine andere Art und Weise. Und wir haben es geschafft uns zu finden, zusammen zu sein, ganz zu sein. Das während dem Land Art Festival entstandene Web handelt von diesem Moment. Melancholie, Melancholie...

«No War» | Carol Majewska | PL

Diese Installation ist ein Statement für Pazifismus, das aus lokal gesammelten Steinen besteht. Das Symbol besteht aus einer Kombination der Buchstaben „N“ + „W“ (NO WAR). Es ist inspiriert von dem 1958 von Gerald Holtom entworfenen Friedenssymbol, das die Buchstaben „N“ und „D“ in der Flagge als Zeichen darstellt und das offizielle Symbol der Kampagne für nukleare Abrüstung ist. Mit diesem Werk hinterfragt die Künstlerin die Rolle von Symbolen in unserem kollektiven Bewusstsein. Könnten neue Symbole den Menschen helfen, anders über die Welt zu denken? Die Künstlerin regt uns zum Nachdenken an – über eine Welt, in der Konflikte und Nationalismus stetig zunehmen.

«Horror Vacui, Drang nach Ausweitung» | Andreas Spitteler | FR

Vegetation auf stetiger Suche nach Gleichgewicht. Äste streben gegen das Licht mit dem Drang den leeren Raum auszufüllen, bis zum Horizont und weiter. Auch wir Menschen wollen immer weiter, über den Horizont; ein Übergang ins Andere. Andreas Spitteler lenkt mit seiner Arbeit das Bewusstsein des Publikums auf die eigene Position und die Umgebung, die Umwelt, in der wir uns befinden.(«Horror vacui» lat.: Angst vor dem leeren Raum). Hängender Ast mit Gabelung, ein Teil horizontal schwebend. Feinere Äste sind in den grösseren eingelassen, füllen den Raum aus. Das Ganze dreht sich um die eigene Achse.

"Playing instead of planning" | Reinhard Böhme und Mary Hardy | DE

In unserer erfolgsorientierten Welt sind wir konditioniert, alles zu planen und vorher zu bestimmen. Doch manchmal ist es wichtig, Dinge ohne konkreten Plan spielerisch anzugehen. Oder seine ursprüngliche
Idee aufzugeben und sich ganz auf die aktuelle Situation einzulassen und seiner Intuition zu folgen. In diesem Sinne ist die Installation nicht das Ergebnis einer vorgeplanten Idee, sondern das Resultat einer spielerischen Auseinandersetzung mit dem Vorgefundenen. Eine spontane Reaktion auf das, was gerade ist und was wir in diesem Augenblick wahrnehmen.

«Last Christmas» | Heidi Bernet und Erwin Bernhard | CH

Alle haben eine zweite Chance verdient, sogar ein Weihnachtsbaum.

«Bon voyage» | Daniel Züsli und Nadine Meier | CH

2.25 Quadratmeter heimischer Boden.

«3 Sync» | Lejla Bajrami | CH

Der akustischen Umgebung angepasst, ändern sich die drei Stationen des Kunstwerkes in ihrer Dichte und Intensität. Der Erlenpromenade entlang ertönt die Strömung der Weissen Lütschine unterschiedlich stark, da die Natur die Klänge filtert. Das ursprünglich geplante Hilfsmittel, die Schnur, wurde in der Entwicklung
zum Hauptelement des Kunstwerkes. Die Baumgruppen schaffen eine Räumlichkeit, sie sind Teil des Kunstwerks. Die Fäden betonen diese Räumlichkeit, aber auch die Verbindung zwischen den Bäumen, die in der Natur über die Wurzeln besteht. Gleichzeitig erinnern sie an Saiten.

«moss roots» | Yvonne Christen Vágner und Jan Vágner | CH

Wurzelgeflecht um einen Baum. Die Bäume kommunizieren untereinander durch die Mykorrhizen - das sind unterirdische Pilz und Pflanzgeflechte, die den ganzen Waldboden bedecken. Dieses unterirdische Geflecht der Wurzeln und Mykorrhizen wird in dieser Installation sichtbar gemacht. Auf dem Waldboden liegende, mit Moos überwachsene Äste und moosige Holzstämme aus der Umgebung, sind zu einem Netz aus Mooswurzeln geworden.

«Ei(ger)horn» | Rosi Weiss und Jonas Biland | CH
Habitat Nadelwald
Nahrung Tannzapfen
Alter Unerforscht

Fotos: Marianne Scheitlin-Pfeiffer