Land Art Festival Grindelwald

Ganzer Sommer

Das Land Art Festival ist ein traditionsreicher Anlass, welcher bereits von 1999 bis 2018 in Grindelwald stattgefunden hat. Seit 2023 wird der Event durch Grindelwald Tourismus organisiert.

Datum 08.- 13. Juni 2026 | Die Objekte bleiben während des ganzen Sommers ausgeschildert.
Die Ausschreibung ist geöffnet - Bewerbungen können bis zum 31. Oktober 2025 eingereicht werden.
Veranstaltungsort Der neue Standort für die nächste Ausgabe wird Anfang 2026 kommuniziert.
Entritt Kostenlos
Thema Im Vorfeld wird kein Thema definiert – die Werke entstehen spontan unter Einbezug der natürlichen Bedingungen dieser rohen
Bergwelt. Gearbeitet wird mit einfachem Werkzeug und verbaut werden ausschliesslich Hilfsmittel,
welche im Laufe der Zeit wieder mit der Natur verschmelzen.
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Ausschreibung

Bewerbe Dein Team jetzt für das Land Art Festival 2026, welches vom 08. - 13 Juni 2026 in Grindelwald stattfindet. Die Bewerbung kann bis zum 31. Oktober 2025 an event@grindelwald.swiss eingereicht werden.

Installationen 2025

Erfahre näheres über die diesjährigen Installationen und deren Hintergründe.

«FINDING PEACE»
Inge Lager und Brigitta Backhaus

Die friedvolle Stimmung dieses besonderen Ortes im Wald mit seiner weichen Moosdecke und den wunderschönen Farnen inspirierte uns dazu, eine Nest-Installation zu gestalten. Im Nest fühlt man sich geborgen, beschützt, findet ein Zuhause, findet Frieden. Bei unserer Arbeit legen wir Wert darauf, nur die Materialien, die wir vor Ort finden, zu verwenden und die Natur möglichst unberührt zu lassen. Nach der Fertigstellung übergeben wir unser Werk wieder dem Kreislauf der Natur.

«WALD HOTEL GRINDEL»
Daniella Rubinovitz und Carla Rump

Mit diesem Land Art-Konzept haben wir ein Hotelzimmer inszeniert – gestaltet aus und inmitten der Natur. Eine gerahmte Szene lädt uns ein, innezuhalten und die Verbindung zwischen Innen- und Aussenwelt zu erleben. Der Sessel, verspielt geformt aus Holz und ausgekleidet mit weichem Moos, lädt zum Verweilen ein. Die Tischdecke ist aus Farnen geflochten, zart und lebendig. Eine gebogene Astlampe trägt eine ausgekernte Orange als Leuchtkörper – ein Licht, direkt aus der Natur entnommen. Im Hintergrund entdecken wir einen zusammengerollten Schweizer Bären, als sei er ein Besucher von draussen – neugierig und friedlich. Hier setzen wir uns mit der Frage auseinander, wie viel wir der Natur entnehmen, um unsere inneren Lebensräume zu gestalten – Dinge, die künstlich hergestellt, aber von der natürlichen Welt inspiriert sind. So zeigt sich, wie das Außen mit dem Innen verschmilzt. Wir haben ein Wohnzimmer erschaffen – mit einer ganz besonderen Aussicht. Mit besonderem Dank an das Hotel Kreuz & Post für seine Unterstützung und Inspiration.

 

 

«LEBENSWEG»
Claudia Morgenthaler und Claudia Rohn

Wie ein Fluss sich seinen Weg sucht, suchen und gehen wir alle unseren eigenen Lebensweg: Zögerlich und langsam, schnell, schwungvoll und kurvenreich, geradeaus und mit Umwegen, bergab und bergauf, langweilig und abwechslungsreich. Jeder Mensch in seinem eigenen Fluss.

«LEBENSWAAGE»
Heidi Bernet und Erwin Bernhard

Das Leben ist nicht immer im Gleichgewicht.

«LOGOS»
Molby und Mario Battisti

Geometrische Konstruktion, rational-logisches Denken.
Eine Metapher für eine sich entwickelnde Idee – einen existenziellen Weg. Die Idee wächst und bewegt sich im Raum: in vertikalen und horizontalen Linien, in Binärcodes – Ausdruck eines dualistischen, menschlichen Denkprozesses.

«SUPPORT»
Susanne Ruoff und Lothar Zimmermann

Allein der Ort hat das Thema und die Form dieser Arbeit bestimmt.

 


«OOOOH!»
Karola Pezarro und Aris de Bakker

Am Fuße der Klippe steht ein Wesen auf einer kleinen Erhebung. Das Wesen richtet seine Aufmerksamkeit auf die Umgebung. Es blickt sich um. Sein Kleid aus Farnen verweist auf die besondere Natur Grindelwalds. Im Inneren des Wesens liegt ein Haufen Steine. Das Wesen ist vergänglich. Mit der Zeit wird nur der Steinhaufen zurückbleiben – und neues Moos wird darüber wachsen.

«CHALLIGROOSIS UNTERSCHLUPF»
Mark Antony und Rebecca Ford

Seit langer Zeit im Gletscher verborgen – könnte dies das Feriendomizil des legendären, geheimnisvollen Geistes sein? Aus Zweigen errichtet, roh und wild – ein Rückzugsort fernab der Zivilisation. Ein Ort zum Ausruhen, nach all der harten Arbeit; den Wilderern auf der Spur und für Ordnung sorgend in Grindelwald.

«DEN HIMMER ERDEN»
Mischa Engele and Waltraud Ohrwalder

Als Gegensatz zum «Steinmännchen» entstehen «Steinweibchen». Symbol für Geschwisterlichkeit, Weiblichkeit, Gleichwertigkeit und Freiraum. Brücke und Leerraum gleichzeitig. Die Natur als Bühne und Resonanzraum. Langsam im Wald spazieren, schauen, ankommen, der Bach rauscht, innehalten, atmen, wahrnehmen, die Vögel zwitschern, das Moos riechen, den Stein spüren, abwägen, positionieren. Die Steine zum Tanzen bringen. Demütig die Leere in den Mittelpunkt stellen.

«WEAVING THE WORLD'S MANE»
Onongua Enkhtur und Ulziibat Enkhtur

Weaving the World's Mane beginnt mit der fortlaufenden Erforschung der Natur durch die Kunst des Künstlers Onongua Enkhtur. Das Projekt entwickelt sich durch eine Reihe von Materialien und Ausdrucksformen, die in der Absicht wurzeln, sich wieder mit dem Land zu verbinden. "In Grindelwald, eingebettet in die reiche Artenvielfalt der alpinen Berge, haben wir uns entschieden, mit Gras zu arbeiten - üppig, wild, lokal und im Überfluss vorhanden. Die grünen Wiesen, Bergblumen und bewaldeten Hänge der Region bieten nicht nur optische Schönheit, sondern auch ein tiefes Gefühl der Harmonie mit der natürlichen Welt. Wir danken Mutter Erde, dass wir durch die Grindelwald-Land Art mit ihr zusammenarbeiten dürfen. Das Weben wird in diesem Zusammenhang zu einer einfachen, instinktiven Geste - ein symbolischer Akt der Verbindung. Es stellt ein menschliches Bemühen dar, mit der Natur zu kommunizieren, ihre stillen Rhythmen und vielfältigen Formen anzuerkennen. Dieser Akt lädt zum Nachdenken über den Wert dessen ein, was wir oft übersehen: Gräser, Blätter und so genannte „unbedeutende“ Dinge, die in Wirklichkeit für die Ganzheit der natürlichen Welt wesentlich sind. Für diese Installation haben wir örtliche Gräser gesammelt - grün und getrocknet - und sie zu fließenden Formen geflochten, die wie ein Wasserfall von den Bäumen herabhängen. Auf diese Weise ehren wir die unsichtbaren Fäden, die die Natur zusammenhalten, und feiern die stille Schönheit der Natur.

«MOUNTAIN JELLYFISH»
Susana Malagon und Enrique Carro

Die Installation „Mountain Jellyfish“ greift in die Naturlandschaft von Grindelwald ein – eine Kulisse, geprägt von mächtigen Bergen und uralten Gletschern, die einst unter dem Meer lagen. Inspiriert von diesem geologischen Gedächtnis lassen die Objekte an Quallen denken, die im Wald zu schweben scheinen, und verwandeln den Ort in eine Unterwasserszene – Meereswesen, die für einen Moment an jenen Ort zurückkehren, der einst der ihre war. Gefertigt aus natürlichen Materialien aus der Umgebung, schlagen diese luftigen Formen eine Brücke zwischen der alpinen Gegenwart und einer versunkenen Vergangenheit. Gleichzeitig richtet das Werk den Blick in die Zukunft der Landschaft und erinnert daran, dass sich die Erde ständig verändert. Vielleicht werden die Quallen eines Tages tatsächlich zurückkehren – wenn die Wandlungen des Planeten ihnen erneut den Weg ebnen.

«GEMEINSCHAFTSPROJEKT»
Gemeinschaftsobjekt

Die 18 Schülerinnen und Schüler der Klasse 6ba aus Liestal absolvieren aktuell ihr letztes Primarschuljahr vor dem Übertritt in die Sekundarschule. Am 16. und 17. Juni 2025 unternahmen sie ihre Abschlusreise nach Grindelwald. Während ihres Aufenthalts arbeiteten sie gemeinsam am kreativen Gemeinschaftsobjekt, welches den Baum am Eingang des Land Art-Pfades schmückt. Nun sind alle Besucherinnen und Besucher herzlich eingeladen, das entstehende Werk weiterzugestalten und ihren eigenen Beitrag zu diesem gemeinschaftlichen Naturkunstobjekt zu leisten. In den zwei Kisten hinter dem Baum befindet sich verschiedenes Material und Werkzeug - wir freuen uns auf Ihren kreativen Beitrag! Bitte beachten Sie, dass ausschliesslich Material verwendet werden darf, welches innert weniger Jahre wieder mit der Natur verschmelzen kann (keine Nägel, Kunststoff, Farbe oder ähnliches).

Künstlerinnen und Künstler 2025

Elf verschiedene Künstlerteams kreierten während der Land Art-Woche ganz unterschiedliche Werke - neu gibt es zudem ein Gemeinschaftsobjekt. Erfahre hier mehr über die Hintergründe.

Inge Lager und Brigitta Backhaus | DE
Inge Lager und Brigitta Backhaus

Brigitta Backhaus aus Gummersbach / Deutschland studierte Kunst und Germanistik. Sie arbeitet mit pflanzlichen Materialien wie Zweigen oder Wurzeln und schafft daraus objekthafte Werke, die an Nester oder Gefäße erinnern sowie freie Formen. Seit 2015 gestaltet sie auch Landart-Installationen, die in der Natur verbleiben und wieder in den Kreislauf der Natur übergehen.

Inge Lager, Jahrgang 1974, begann als Landschaftsgärtnerin und entdeckte ihre Leidenschaft für Landart während ihrer Arbeit in der Waldpädagogik. Heute konzentriert sie sich auf künstlerische Arbeiten mit Naturmaterialien und schafft skulpturale Formen, die von der Natur inspiriert sind.

Zur Webseite von Brigitta Bachhaus: www.brigittabackhaus-nurnatur.de
Zur Webseite von Inge Lager: www.intotheweave.de

Daniella Rubinovitz und Carla Rump | NL
Daniella Rubinovitz und Carla Rump

Carla Rump, geboren in Hilversum und in Amsterdam lebend, schafft monumentale Skulpturen aus Holz, Stein und Bronze. Ihre Arbeiten verbinden Alltag und Natur, laden zur Interaktion ein und spielen mit Raum, Bewegung und Umweltbezug.

Daniella Rubinovitz, geboren in Rotterdam und ebenfalls in Amsterdam tätig, arbeitet mit Stahl,  Holz und Bronze. Ihre großformatigen Skulpturen verbinden das Alltägliche mit der natürlichen Welt und betonen Raum, Wege und Bewegung im öffentlichen Raum.

Zur Webseite von Carla Rump:
www.carlarump.com

Zur Webseite von Daniella Rubinovitz:
www.daniellarubinovitz.com

 

Claudia Morgenthaler und Claudia Rohn | CH
Claudia Morgenthaler und Claudia Rohn

Claudia Morgenthaler (*1985) wuchs in einem kleinen Bauerndorf auf und wusste früh, dass sie den Beruf der Floristin erlernen möchte. Nach der Lehre folgten der eidgenössische Fachausweis und das Meisterdiplom. Ihren Stil beschreibt sie als naturbezogen, intuitiv und saisonal. Diesen weiss sie bei Bedarf auch unterzuordnen, wie beispielsweise bei ihrer floralen Interpretation bei «Blumen für die Kunst» 2025 im Kunsthaus Aarau. Nebst ihrer beruflichen Tätigkeit als Floristin und Terrassengestalterin betreibt sie ihr eigenes Blumenfeld in Alchenstorf BE mit pestizidfreien, saisonalen Blumen.
Als tatkräftige Unterstützung begleitet Claudia Rohn (1979), gelernte Konditor-Confiseurion Claudia M. zum zweiten Mal an die Land Art-Woche. Zusammen mit ihrem Mann und den vier Kindern im Teenageralter wohnt sie im schönen Wasseramt. Sie ist es gewohnt, pragmatische Lösungen zu finden und diese geschickt, exakt und flexibel in die Tat umzusetzen.

Heidi Bernet und Erwin Bernhard | CH
Heidi Bernet und Erwin Bernhard

Heidi Bernet (*1986, CH) ist ausgebildete Floristin aus Grindelwald und lebte zehn Jahre lang ihre Leidenschaft für Blumen in einem eigenen Geschäft aus. Die Liebe zur Natur führte sie zur Landart, heute steht ihre Familie im Mittelpunkt.

Erwin Bernhard (*1963, CH) ist Baumschulist und gestaltet seit 30 Jahren Gärten zu grünen Oasen. Sein landwirtschaftlicher Betrieb wurde durch seine Naturverbundenheit zu einem Rückzugsort für Tiere.

Gemeinsam nahmen sie erfolgreich an Landart-Festivals in der Schweiz und international teil, darunter in Grindelwald und Montreal.

Molby und Mario Battisti | IT
Molby und Mario Battisti

Francesco Lucatelli, bekannt als Molby, wurde 1977 in Carpineto Romano (Italien) geboren. Nach dem Besuch der Kunstakademie in Rom absolvierte er eine Ausbildung in Steinmetz Ornamentik und vertiefte sich in anatomische und proportionale Studien. Zwischen 2018 und 2023 sammelte er in Subsahara-Afrika Erfahrungen im Arbeiten mit Naturmaterialien und Lehmbau. Von 2020 bis 2024 nahm er an verschiedenen Kunstwettbewerben teil und realisierte Landart-Installationen, unter anderem bei Lugano sowie im Regionalpark Sirente-Velino. 2023 war er Artist in Residence bei Ledro LandArt und schuf dort Wood Spirit sowie Rinascita im Pinienwald von Cavareno (Trentino).

Susanne Ruoff und Lothar Zimmermann | DE
Susanne Ruoff und Lothar Zimmermann

Susanne Ruoff, geboren 1959 in Köln, studierte Malerei an der Hochschule der Künste Berlin und am Hertfordshire College of Art and Design in Grossbritannien. Ein Arbeitsaufenthalt führte sie 1989/90 nach Caracas. Seit 1989 ist sie mit Ausstellungen international vertreten. Einen Schwerpunkt ihrer Arbeit bilden ortsbezogene Installationen. Seit 2004 arbeitet sie künstlerisch mit Lothar Zimmermann zusammen.

Zur Webseite von Susanne Ruoff
www.susanne-ruoff.de


Akunzo - Karola Pezarro und Aris de Bakker | NL
Karola Pezarro und Aris de Bakker

Akunzos Arbeiten sind ephemere, ortsspezifische Projekte, die eng mit dem jeweiligen Ort und seiner Umwelt verbunden sind. Sie reflektieren dessen Geschichte und thematisieren oft ökologische Zukunftsfragen. Meist werden natürliche Materialien wie Äste oder Erde verwendet, gelegentlich ergänzt durch thematisch passende künstliche Elemente. Entscheidend ist die enge Verbindung von Ort und Werk – gemeinsam bilden sie das Projekt und eröffnen dem Betrachter neue Perspektiven und Bedeutungen.

Mark Antony und Rebecca Ford | GB
Mark Antony und Rebecca Ford

Mark und Rebecca Ford weben Zeichnungen mit gefundenen und gewachsenen Naturmaterialien im Bereich der Umweltkunstinstallation. Im Jahr 2004 gründeten sie Two Circles Design, eine Arbeitsgemeinschaft, die monumentale gewebte Umgebungen für den öffentlichen und privaten Sektor herstellt.

Zur Webseite:
www.twocircledesign.co.uk

Mischa Engele und Waltraud Ohrwalder | AT
Mischa Engele and Waltraud Ohrwalder

Der Land Art-Künstler Mischa (*1956) nimmt mit Waltraud Ohrwalder (*1948) am Land Art Festival Grindelwald teil. Gemeinsam werden sie aus losen, herumliegenden Steinen selbsttragende Steinbögen schaffen. Schwebende Steine in Balance. Als Gegensatz zum «Steinmännchen» entstehen «Steinweibchen». Symbol für Geschwisterlichkeit, Weiblichkeit, Gleichwertigkeit und Freiraum. Brücke und Leerraum gleichzeitig. Die Natur als Bühne und Resonanzraum. Langsam im Wald spazieren, schauen, ankommen, der Bach rauscht, innehalten, atmen, wahrnehmen, die Vögel zwitschern, das Moos riechen, den Stein spüren, abwägen, positionieren. Die Steine zum Tanzen bringen. Demütig die Leere in den Mittelpunkt stellen.

Onongua Enkhtur und Ulziibat Enkhtur | MNG
Onongua Enkhtur und Ulziibat Enkhtur

Onongua Enkhtur (*1994), geboren in der Mongolei, arbeitet seit 2019 mit Fokus auf Land Art und Textilkunst. Ihr nomadischer Lebensstil und die enge Verbindung zur mongolischen Natur und Kultur prägen ihre Werke. Mit Techniken wie Stricken, Weben und Mixed Media setzt sie sich mit der Einfachheit und Authentizität der nomadischen Philosophie auseinander. Ulziibat Enkhtur ist eine mongolische Performance-Künstlerin mit Wohnsitz in der Schweiz. Ihre Arbeit umfasst Tanz, Gesang, visuelle Kunst und interaktive Performances. Sie ist Mitglied der von Onongua gegründeten Neg-Uudel-Gruppe und initiierte das „Essence Performance Art Project“, das interkulturelle Kunst an entlegene Orte bringt.

Susana Malagon und Enrique Carro | ESP
Susana Malagon und Enrique Carro

Susana Malagón (*1982) ist eine multidisziplinäre Künstlerin mit einem Studium der Bildenden Kunst in Barcelona und Ausbildungen in Athen, Granada und Peru. Sie arbeitet mit verschiedenen Techniken und möchte mit ihren Werken Fragen aufwerfen, Emotionen wecken oder neue Perspektiven eröffnen. Unterstützt wird sie von ihrem Mann Enrique Carro.

Gemeinschaftsprojekt
Gemeinschaftsobjekt

Die 18 Schülerinnen und Schüler der Klasse 6ba aus Liestal absolvieren aktuell ihr letztes Primarschuljahr vor dem Übertritt in die Sekundarschule. Am 16. und 17. Juni 2025 unternahmen sie ihre Abschlusreise nach Grindelwald. Während ihres Aufenthalts arbeiteten sie gemeinsam am kreativen Gemeinschaftsobjekt, welches den Baum am Eingang des Land Art-Pfades schmückt. Nun sind alle Besucherinnen und Besucher herzlich eingeladen, das entstehende Werk weiterzugestalten und ihren eigenen Beitrag zu diesem gemeinschaftlichen Naturkunstobjekt zu leisten. In den zwei Kisten hinter dem Baum befindet sich verschiedenes Material und Werkzeug - wir freuen uns auf Ihren kreativen Beitrag! Bitte beachten Sie, dass ausschliesslich Material verwendet werden darf, welches innert weniger Jahre wieder mit der Natur verschmelzen kann (keine Nägel, Kunststoff, Farbe oder ähnliches).





Fotos: Marianne Scheitlin Pfeiffer

Installationen 2024

«Pebbles» | Inge Lager und Brigitta Backhaus | DE

Inspiriert durch den besonderen Ort, die Lütschine im Hintergrund und die Steine und Felsbrocken entlang des Weges wuchs im Schaffensprozess die Idee, aus den vor Ort gefundenen Fichtenzweigen «Steine» zwischen Steinen entstehen zu lassen. Als Hilfsmittel diente uns lediglich eine Rosenschere, um die Zweige zurecht zu schneiden. Die fünf «Pebbles», die aus den miteinander verflochtenen und ineinander verwundenen Zweigen entstanden sind, wirkten trotz ihrer teilweise beachtlichen Grösse filigran, was im Kontrast zu den Steinbrocken steht, zwischen denen sie ihren Platz gefunden haben.

«You better talk before» | Helena Brunner und Merhawi | CH

Natural Collagen
Das Objekt stellt zwei verbrannte Kriegsstädte sowie zwei grosse Figuren dar und symbolisiert die Wichtigkeit des gemeinsamen Austauschs: «You better talk before».
Mit meiner Kunst möchte ich zum Ausdruck bringen, wie sich die Natur bis zum Verrottungsprozess in der Kunst fortsetzen kann.

«leicht und schwerelos» | Claudia Morgenthaler und Claudia Rohn | CH

Wünschen wir uns nicht alle, leicht und schwerelos durchs Leben gehen zu können? Vielleicht nicht ständig aber doch von Zeit zu Zeit?

Genauso schweben unsere Waldwesen «leicht & schwerelos» über die Lichtung. Sie laden ein zum Verweilen, Entdecken und Mitschweben in Leichtigkeit.

"Tanz um Dein Leben" | Reinhard Böhme und Mary Hardy | DE

Elfen und Feen tanzen gerne bei Dämmerung an geheimen Orten in der unberührten Natur. Doch die Orte, wo sie dies ungeniert und unbeobachtet tun können, werden immer seltener. Eine neue, junge Generation dieser zauberhaften Naturwesen legt nun ihre Schüchternheit ab und wagt den Schritt in die Öffentlichkeit. Speziell für «LandArt Grindelwald» haben sie einen Tanz einstudiert, mit dem sie auf den Schutz der Natur und die Belange aller Naturwesen aufmerksam machen möchten. Die meisten noch im Schutze eines «Nests», dass wir ihnen als Bühne bereitet haben. Doch einige Nestflüchter trauen sich auch schon weiter heraus, um den verloren gegangenen Kontakt mit den Menschen wieder aufzunehmen.

«Party im Wald» | Heidi Bernet und Erwin Bernhard | CH
«Der freie, sich selbsttragende Steinbogen» | Michael Engele und Waltraud Ohrwalder | AT

In einem sensiblen Verdichtungsprozess werden Findlinge in eine grazile Form der selbsttragenden Überspannung gebracht. Das grazile Ausbalancieren dieser Steine braucht viel manuelles Gespür. Indem jeder Stein permanent dem Erdmittelpunkt zufallen möchte, entsteht ein sich ausgleichendes Kräfteverhältnis, das eine gewisse Stabilität und Festigkeit darstellt.

Aus zwei Steinmännchen wird ein Steinweibchen. Sich begegnen und zuneigen, weil man sich mag, trifft man sich. Sich berühren, sich anlehnen, sich stützen und stärken im gemeinsamen Neuen. Brücke und Leerraum gleichzeitig. Das Fehlende und das zu Erwartende in Balance. Fülle und Bereicherung sind Raum durch Zusammenhalt. Stein und Stein.

Nähe und Ferne. Reden und Schweigen. Augenblick und Ewigkeit. Gestern und Morgen. Schicksal und Machsal. Wurzel und Flügel. Körper und Seele. Stille und Lärm. Stein und Stein.

«Conexiones neuronales» | Susana Malagón und Georgina Queralt | ESP

Das Aufkommen der sozialen Netzwerke und die Verbreitung der Informationskanäle haben dazu geführt, dass es immer schwieriger wird, Räume für sich selbst zu schaffen. «Conexiones neuronales» lädt den Betrachter ein, in die Natur zurückzukehren, um das Denken zu aktivieren. Auf diese Weise entsteht ein Dialog zwischen dem Betrachter und dem Werk, dem Werk und der Landschaft und schließlich zwischen der Landschaft und dem Betrachter, fernab vom Lärm und nahe der Stille.

«Root talk» | Yvonne Christen Vágner und Jan Vágner | CH

Mooswurzeln, die aus den Waldboden wachsen.
Die Bäume kommunizieren untereinander durch die Mykorrhiza – die Symbiose aus Pilzgeflecht und Baumwurzel, die den Bäumen erlaubt, sich untereinander auszutauschen. Welche Informationen teilen sie miteinander? Im Wald gefundene moosige Äste auf dem Boden zu einem Wurzelgespräch eingegraben.

«Horizont» | Andreas Spitteler und Alexia Chang-Wailing | FR

Horizont als erfassbarer, sichtbarer Rand unserer direkten Umwelt. Zum Horizont hin erstreckt sich die Landschaft. Vom Horizont her schüttet sich die Umwelt aus, fliesst um mich, durch mich.
Die Arbeit knüpft an das letztjährige Thema an und führt es weiter. Es interessiert sich für das Erkennen und die Erfahrung unserer Umwelt, den Raum in dem wir integriert sind, die Gleichzeitigkeit vor und jenseits des Horizonts.
Das Verhältnis zu unserer Umwelt im Allgemeinen steht im Zentrum meiner Arbeiten. Es ist wichtig eine Beziehung zu dieser Umgebung, diesem Umfeld, dieser Landschaft zu schaffen, weil wir damit in einem stetigen Austausch sind ; Fluss und Rückfluss.


Installationen 2023

«WWW» We Were Whole | Martijn Smits | NL

Einst, vor nicht allzu langer Zeit, als das Internet nur ein Wort war und Smartphones sowie soziale Medien noch nicht erfunden waren, kommunizierten wir auf eine andere Art und Weise. Und wir haben es geschafft uns zu finden, zusammen zu sein, ganz zu sein. Das während dem Land Art Festival entstandene Web handelt von diesem Moment. Melancholie, Melancholie...

«No War» | Carol Majewska | PL

Diese Installation ist ein Statement für Pazifismus, das aus lokal gesammelten Steinen besteht. Das Symbol besteht aus einer Kombination der Buchstaben „N“ + „W“ (NO WAR). Es ist inspiriert von dem 1958 von Gerald Holtom entworfenen Friedenssymbol, das die Buchstaben „N“ und „D“ in der Flagge als Zeichen darstellt und das offizielle Symbol der Kampagne für nukleare Abrüstung ist. Mit diesem Werk hinterfragt die Künstlerin die Rolle von Symbolen in unserem kollektiven Bewusstsein. Könnten neue Symbole den Menschen helfen, anders über die Welt zu denken? Die Künstlerin regt uns zum Nachdenken an – über eine Welt, in der Konflikte und Nationalismus stetig zunehmen.

«Horror Vacui, Drang nach Ausweitung» | Andreas Spitteler | FR

Vegetation auf stetiger Suche nach Gleichgewicht. Äste streben gegen das Licht mit dem Drang den leeren Raum auszufüllen, bis zum Horizont und weiter. Auch wir Menschen wollen immer weiter, über den Horizont; ein Übergang ins Andere. Andreas Spitteler lenkt mit seiner Arbeit das Bewusstsein des Publikums auf die eigene Position und die Umgebung, die Umwelt, in der wir uns befinden.(«Horror vacui» lat.: Angst vor dem leeren Raum). Hängender Ast mit Gabelung, ein Teil horizontal schwebend. Feinere Äste sind in den grösseren eingelassen, füllen den Raum aus. Das Ganze dreht sich um die eigene Achse.

"Playing instead of planning" | Reinhard Böhme und Mary Hardy | DE

In unserer erfolgsorientierten Welt sind wir konditioniert, alles zu planen und vorher zu bestimmen. Doch manchmal ist es wichtig, Dinge ohne konkreten Plan spielerisch anzugehen. Oder seine ursprüngliche
Idee aufzugeben und sich ganz auf die aktuelle Situation einzulassen und seiner Intuition zu folgen. In diesem Sinne ist die Installation nicht das Ergebnis einer vorgeplanten Idee, sondern das Resultat einer spielerischen Auseinandersetzung mit dem Vorgefundenen. Eine spontane Reaktion auf das, was gerade ist und was wir in diesem Augenblick wahrnehmen.

«Last Christmas» | Heidi Bernet und Erwin Bernhard | CH

Alle haben eine zweite Chance verdient, sogar ein Weihnachtsbaum.

«Bon voyage» | Daniel Züsli und Nadine Meier | CH

2.25 Quadratmeter heimischer Boden.

«3 Sync» | Lejla Bajrami | CH

Der akustischen Umgebung angepasst, ändern sich die drei Stationen des Kunstwerkes in ihrer Dichte und Intensität. Der Erlenpromenade entlang ertönt die Strömung der Weissen Lütschine unterschiedlich stark, da die Natur die Klänge filtert. Das ursprünglich geplante Hilfsmittel, die Schnur, wurde in der Entwicklung
zum Hauptelement des Kunstwerkes. Die Baumgruppen schaffen eine Räumlichkeit, sie sind Teil des Kunstwerks. Die Fäden betonen diese Räumlichkeit, aber auch die Verbindung zwischen den Bäumen, die in der Natur über die Wurzeln besteht. Gleichzeitig erinnern sie an Saiten.

«moss roots» | Yvonne Christen Vágner und Jan Vágner | CH

Wurzelgeflecht um einen Baum. Die Bäume kommunizieren untereinander durch die Mykorrhizen - das sind unterirdische Pilz und Pflanzgeflechte, die den ganzen Waldboden bedecken. Dieses unterirdische Geflecht der Wurzeln und Mykorrhizen wird in dieser Installation sichtbar gemacht. Auf dem Waldboden liegende, mit Moos überwachsene Äste und moosige Holzstämme aus der Umgebung, sind zu einem Netz aus Mooswurzeln geworden.

«Ei(ger)horn» | Rosi Weiss und Jonas Biland | CH
Habitat Nadelwald
Nahrung Tannzapfen
Alter Unerforscht

Fotos: Marianne Scheitlin Pfeiffer